Zwangsheirat

Unter eine Zwangsheirat fallen u. a. Kinderehe, eine arrangierte Eheschließung, die ohne Zustimmung der Betroffenen vorgenommen wird, Eheschließungen zum Zwecke der Umgehung von Einwanderungsregelungen, d. h. ohne echte Eheschließungsabsicht, Zwangsheiraten, die von bewaffneten Gruppen in Konflikten oder als Mittel für Mädchen zur Flucht aus Armut nach Konflikten eingesetzt werden, sowie Ehen, bei denen es einem der Ehegatten nicht erlaubt ist, die Ehe zu verlassen oder zu beenden. Zwangsheirat in ihrer extremsten Form kann bedrohliches Verhalten, Entführung, Einsperren, körperliche Gewalt, Vergewaltigung und in einigen Fällen sogar Mord einschließen. Zwangsheirat ist eine Form der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und eine schädliche Praktik, die oft dazu führt, dass Frauen und Mädchen über keine persönliche und wirtschaftliche Selbstständigkeit verfügen und dass sie versuchen zu fliehen, sich selbst zu verbrennen oder umzubringen, um die Heirat zu vermeiden oder ihr zu entkommen. Im Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt wird auch ein Verhalten unter Strafe gestellt, durch das eine Person ins Ausland gelockt wird, um sie gegen ihren Willen zur Eheschließung zu zwingen.