Description

Praktik gegenüber Frauen oder Mädchen, die auf Diskriminierung aufgrund des biologischen oder sozialen Geschlechts, des Alters oder anderen Gründen beruht, die oft unter Berufung auf soziokulturelle und religiöse Bräuche und Werte sowie Irrglauben in Bezug auf bestimmte benachteiligte Gruppen von Frauen und Mädchen gerechtfertigt wird

Additional notes and information

Mit dem Begriff „schädliche Praktik(en)“ oder „schädliche Praxis“ soll die geschlechtsspezifische Dimension von Gewalt hervorgehoben und aufgezeigt werden, dass auf biologischem und sozialem Geschlecht beruhende Einstellungen und Stereotype, Machtungleichgewicht, Ungleichheiten und Diskriminierung das weitverbreitete Bestehen dieser Praktiken fortsetzen, die selbst Formen geschlechtsbezogener Gewalt sind oder Gewalt oder Nötigung mit sich bringen. Er wird oft auch verwendet, um geschlechtsbezogene Gewalt als eine Form des „Schutzes“ oder der Kontrolle von Frauen und Kindern zu rechtfertigen. Neben mit Traditionen verbundenen Praktiken sind in der sogenannten westlichen Welt schädliche Praktiken im Zusammenhang mit sozial definierten Vorstellungen von Schönheit entstanden. Viele Frauen und Mädchen in Gesellschaften rund um den Globus unterziehen sich in zunehmendem Maße, oftmals mit erheblichen Risiken für ihre körperliche Gesundheit, ärztlichen Behandlungen und/oder Schönheitsoperationen, um solche sozialen Körpernormen zu erfüllen. Viele Frauen und Mädchen stehen zudem unter dem Druck des kulturellen Schlankheitswahns als kulturellem und sexuellem Ideal, was durch die starke Einschränkung ihrer Nahrungsaufnahme ihre Gesundheit gefährdet. Dies hat zu einem epidemischen Anstieg von Ess- und Gesundheitsstörungen geführt.