Gender Budgeting
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GermanSchritte 2 und 3: Ermittlung und Entwicklung möglicher Interventionen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
In der nachstehenden Tabelle werden die vorgeschlagenen Interventionen nach den Zielvorgaben in den vorgeschlagenen Verordnungen für die Fonds kategorisiert. Zudem wird eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen, die nicht ausdrücklich in den Rechtsakten erwähnt werden. Diese würden die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben durch die Verbesserung der Qualität und des Zugangs zu den Betreuungsangeboten fördern, das aktive Altern unterstützen, die integrierte Kommunikation im Gesundheitswesen stärken, die Integration von gemeinsam genutzten Diensten vorantreiben und die Integration der Beschäftigungsfähigkeit, die Unterstützung von Migrantinnen und Migranten und den Ausbau der Arbeitskräfte im Betreuungsbereich durch die Steigerung der Qualität der Beschäftigung im Pflegebereich verbessern. Diese Maßnahmen werden in Form von Leitlinien am Beispiel des EFRE und des ESF+ angeboten und unterstützen die Überlegungen zu möglichen Interventionen und Komponenten der Projektgestaltung.
Weitere Informationen zum politischen Ziel 4
Das politische Ziel 4 des Vorschlags für eine Dachverordnung („Ein sozialeres Europa durch die Umsetzung der europäischen Säule sozialer Rechte“) enthält beispielsweise eine umfassende Aufstellung möglicher Maßnahmen. Die Berücksichtigung der Geschlechterdimension dieser möglichen Bereiche gestattet eine detaillierte und kreative Verwendung der EU-Fonds für komplexe, miteinander verknüpfte Herausforderungen im Bereich der geschlechtsspezifischen Ungleichheiten und die Konzeption ganzheitlicher Lösungen.
Tabelle 2. Nicht legislative Maßnahmen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben unterstützen
Politisches Ziel 1
Ein intelligenteres Europa durch die Förderung eines innovativen und intelligenten wirtschaftlichen Wandels (wichtigstes politisches Ziel für den EFRE; zusätzliches politisches Ziel für den ESF+)
- Geschäftsinfrastruktur für KMU (einschließlich Industrieparks und Gewerbegebieten)
- Entwicklung von KMU und Internationalisierung
- Entwicklung von Kompetenzen für intelligente Spezialisierung, industriellen Wandel und Unternehmertum
- Fortgeschrittene Unterstützungsdienste für KMU und KMU-Zusammenschlüsse (einschließlich Dienstleistungen für Management, Marketing und Design)
- Gründungszentren, Unterstützung von Spin-offs, Spin-outs und Start-ups
- Förderung von Innovationsclustern und Unternehmensnetzen, die vor allem KMU zugutekommen
- Innovationsprozesse in KMU (in den Bereichen Verfahren, Marketing, Gemeinschaftsgründungen, nutzer- und nachfragebestimmte Innovation)
- Forschungs- und Innovationsprozesse, Technologietransfer und Zusammenarbeit zwischen Unternehmen mit Schwerpunkt Kreislaufwirtschaft
Schritt 3. Entwicklung geschlechterdifferenzierter Maßnahmen zur Förderung
der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben im EFRE
Aufbau von Einrichtungen für die Kinderbetreuung und generationenübergreifende Betreuung als Bestandteil der Unternehmen, Industrieparks und Gründerzentren
Entwicklung von kleineren und mittleren Dienstleistungsunter- nehmen im Bereich Kinderbetreuung und soziale Versorgung
Förderung von Innovationen für gemeinsam von KMU-Clustern genutzte Betreuungsdienste und -einrichtungen
Unterstützung von Innovationsclustern und Unternehmensnetzen, die vor allem KMU zugutekommen, auf Grundlage der Ermittlung des Bedarfs von im Besitz von Frauen und Männern befindlichen KMU und der Bedürfnisse weiblicher und männlicher Beschäftigter
der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben im ESF+
Entwicklung von Weiterbildungsinitiativen in KMU zur Förderung der Veränderung der traditionellen Geschlechterrollen von Frauen (als Betreuungspersonen) und Männern (als Ernährer).
Politisches Ziel 2
Ein grüneres, CO2‑armes Europa durch Förderung von sauberen Energien und einer fairen Energie‑ wende, von grünen und blauen Investitionen, der Kreislauf‑ wirtschaft, der Anpassung an den Klimawandel, der Risikoprävention und des Risikomanagements (wichtigstes politisches Ziel für den EFRE; zusätzliches politisches Ziel für den ESF+)
- Abfallbewirtschaftung für Hausmüll, einschließlich Maßnahmen zur Vermeidung, Verringerung, Trennung und zum Recycling
- Umweltfreundliche Nahverkehrsinfrastruktur
Schritt 3. Entwicklung geschlechterdifferenzierter Maßnahmen zur Förderung
der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben im EFRE
Überprüfung der Standorte von Recyclingzentren im Hinblick auf die Bedürfnisse von Frauen und Männern (da Frauen durchschnittlich mehr Zeit mit der Abfallbewirtschaftung für Hausmüll verbringen, hat die Bereitstellung von Abfallentsorgungseinrichtungen Einfluss auf das Zeitbudget von Frauen). Wird dies bei der Entwicklung von Initiativen für die Abfallbewirtschaftung für Hausmüll berücksichtigt, kann dies freie Zeit für Frauen schaffen und ihnen die Möglichkeit geben, andere Tätigkeiten auszuüben und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben für sie verbessern.
Planung der umweltfreundlichen Nahverkehrsinfrastruktur auf der Grundlage einer Untersuchung des Mobilitätsbedarfs von Frauen und Männern.
Politisches Ziel 3
Ein stärker vernetztes Europa durch die Steigerung der Mobilität und der regionalen IKT‑Konnektivität (politisches Ziel des EFRE)
- Fahrradinfrastruktur
- Digitalisierung des Nahverkehrs
- Multimodaler Verkehr (TEN-V)
- Multimodaler Verkehr (ländlich/nicht städtisch)
- Digitalisierung des Transports über andere Formen des Transports
Schritt 3. Entwicklung geschlechterdifferenzierter Maßnahmen zur Förderung
der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben im EFRE
Die Planung und Bereitstellung des Transports muss die Anwendung einer geschlechtsspezifischen Analyse des Zeitbudgets und Re- aktion auf die vielfältigen, mit der Betreuung verbundenen Reise- und Transporttätigkeiten umfassen.
Politisches Ziel 4
Ein sozialeres Europa durch die Umsetzung der europäischen Säule sozialer Rechte (wichtigstes politisches Ziel für den ESF+; zusätzliches politisches Ziel für den EFRE)
- Infrastruktur für die frühkindliche Betreuung, Bildung und Erziehung
- Bildungsinfrastruktur (Primar- und Sekundarbereich)
- Bildungsinfrastruktur (berufliche Aus- und Weiterbildung sowie Erwachsenenbildung)
- Wohnungsbauinfrastruktur für Migrantinnen und Migranten, Geflüchtetelinge und Menschen, die unter internationalem Schutz stehen oder diesen beantragt haben
- Wohnungsbauinfrastruktur (außer für Migrantinnen und Migranten, Geflüchtete und Menschen, die unter internationalem Schutz stehen oder diesen beantragt haben)
- Gesundheitsinfrastruktur
- Gesundheitstechnik
- Mobile Vermögenswerte im Gesundheitssektor
- Maßnahmen zur Verbesserung des Zugangs zum Arbeitsmarkt Spezifische Förderung der Beschäftigung und der sozioökonomischen Integration junger Menschen
- Unterstützung der selbstständigen Erwerbstätigkeit und von Unternehmensgründungen
- Unterstützung von Sozialwirtschaft und Sozialunternehmen
- Maßnahmen zur Modernisierung der Arbeitsmarkteinrichtungen und -dienste, um eine frühzeitige und bedarfsgerechte Unterstützung zu gewährleisten
- Unterstützung für die Abstimmung von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt und für Arbeitsmarktübergänge
- Unterstützung der Mobilität von Arbeitskräften
- Maßnahmen zur Förderung der Teilhabe von Frauen am Arbeitsmarkt und zur Verringerung der geschlechtsspezifischen Segregation auf dem Arbeitsmarkt
- Maßnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben, einschließlich des Zugangs zu Kinderbetreuung und Betreuung/Pflege von Angehörigen
- Maßnahmen für ein gesundes und gut angepasstes Arbeitsumfeld, in dem Gesundheitsrisiken beachtet werden, einschließlich der Förderung körperlicher Bewegung
- Maßnahmen zur Förderung eines aktiven und gesunden Alterns
- Unterstützung der frühkindlichen Betreuung, Bildung und Erziehung (ohne Infrastruktur)
- Unterstützung der Primar- und Sekundarschulbildung (ohne Infrastruktur)
- Unterstützung der tertiären Bildung (ohne Infrastruktur)
- Unterstützung der Erwachsenenbildung (ohne Infrastruktur)
- Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit und der aktiven Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
- Maßnahmen zur Verbesserung des Zugangs marginalisierter Gruppen, wie etwa der Roma, zu Bildung und Beschäftigung und Förderung ihrer sozialen Inklusion
- Unterstützung der Zivilgesellschaft bei ihrer Arbeit mit marginalisierten Gemeinschaften, wie etwa den Roma
- Spezifische Maßnahmen zur Stärkung der Teilhabe von Drittstaatsangehörigen an der Beschäftigung
- Maßnahmen zur sozialen Integration von Drittstaatsangehörigen Maßnahmen zur verstärkten Bereitstellung von gemeindenah und durch Angehörige erbrachten Betreuungs- und Pflegeleistungen
- Maßnahmen zur Verbesserung der Zugänglichkeit, Effektivität und Resilienz von Gesundheits- und Pflegesystemen (ohne Infrastruktur)
- Maßnahmen zur Verbesserung des Zugangs zur Langzeitpflege (ohne Infrastruktur) Maßnahmen zur Modernisierung von Systemen der sozialen Sicherheit, einschließlich der Förderung des Zugangs zum sozialen Schutz
Schritt 3. Entwicklung geschlechterdifferenzierter Maßnahmen zur Förderung
der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben im EFRE
Investitionen in den Bau von Kinderbetreuungs- und anderen sozialen Pflegeeinrichtungen, einschließlich Zentren für tertiäre und berufliche Bildung sowie Ausbau der Personalkapazitäten im Betreuungsbereich.
Mehrgenerationenhäuser, soziale Versorgung und Bereitstellung sozialer Dienste – einschließlich Einrichtungen mit geringer CO2- Emission – zur Verbesserung der sozialen Inklusion, des sozialen Zusammenhalts und der Nachhaltigkeit.
Verknüpfung von Innovationen in der Gesundheitstechnologie mit dem Ausbau von KMU, der Analyse des Zeitbudgets, erweiterten Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen und Maßnahmen für die digitale Inklusion (EFRE und ESF+ kombiniert).
Unterstützung des Ausbaus von Betreuungsinfrastruktur und Personalkapazitäten im Betreuungsbereich durch Beschäftigung junger Menschen und Beschäftigungsprogramme für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einem Fokus auf die Mobilität von Arbeitskräften (EFRE und ESF+ kombiniert).
Ausweitung der Förderfähigkeit von Bildung und Unterstützung der Betreuung, um die Infrastruktur für Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen einzubeziehen (EFRE und ESF+ kombiniert).
Einbeziehung des Ausbaus von Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen und der Infrastruktur in die Maßnahmen zur Unterstützung des Zugangs zum Arbeitsmarkt, des aktiven und gesunden Lebens und zur Bekämpfung sozialer und wirtschaftlicher Ausgrenzung (EFRE und ESF+ kombiniert).
Innovationen zur Verbesserung der Integration der Roma und ihres Zugangs zu Betreuungs- und Bildungsdienstleistungen (EFRE und ESF+ kombiniert).
Entwicklung von Fachkenntnissen zu den Themen Gleichstellung und Wohnungsbau sowie Gleichstellung und Infrastrukturplanung und Berücksichtigung dieser Kenntnisse bei den Projekten.
Unterstützung innovativer, gemeinschaftsorientierter Formen kooperativer Wohnungsbauprojekte, bei denen intergenerationale Formen des Wohnens und gemeinschaftsorientierte Formen des Versorgungsangebots integriert werden.
der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben im ESF+
Politisches Ziel 5
Ein bürgernäheres Europa durch die Förderung einer nachhaltigen und integrierten Entwicklung von städtischen, ländlichen und Küstengebieten und lokaler Initiativen (politisches Ziel des ESF+ und EFRE)
- Schutz, Entwicklung und Förderung öffentlicher touristischer Ressourcen und von damit verbundenen touristischen Dienst- leistungen
- Schutz, Entwicklung und Förderung des kulturellen Erbes und von kulturellen Dienstleistungen
- Schutz, Entwicklung und Förderung von Naturerbe und Öko- tourismus
- Sanierung und Sicherheit des öffentlichen Raums
Schritt 3. Entwicklung geschlechterdifferenzierter Maßnahmen zur Förderung
der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben im EFRE
Förderung von Innovationen in Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen in indigenen Gemeinschaften und Gewährleistung des Zugangs zu Betreuungs-, Pflege- und Bildungsdiensten in ihrer Sprache unter angemessener Achtung ihres kulturellen Erbes und ihrer Lebensbereiche (EFRE und ESF+ kombiniert)
Förderung von Innovationen im Bereich Sanierung und Sicherheit des öffentlichen Raums und von Gebäuden bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Kenntnisse im Bereich Gleichstellungsplanung
der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben im ESF+
Unterstützung von Innovationen bei der Bereitstellung von Betreuungs- und Pflegediensten für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die im Bereich der öffentlichen touristischen Dienstleistungen beschäftigt sind.
Sonstige Codes mit Bezug zu den politischen Zielen 1‑5 (für den EFRE und ESF+)
- Erhöhung der Kapazität der Programmbehörden und der am Einsatz der Fonds beteiligten Stellen
- Verbesserung der Zusammenarbeit mit Partnern innerhalb und außerhalb der EU-Mitgliedstaaten
- Querfinanzierung im Rahmen des EFRE, einschließlich Unterstützung von Maßnahmen nach Art des ESF, die zur Umsetzung der EFRE-Komponente eines Vorhabens notwendig und direkt damit verbunden sind
Schritt 3. Entwicklung geschlechterdifferenzierter Maßnahmen zur Förderung
der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben im EFRE
Verbesserung von programmübergreifenden Maßnahmen zum Ausbau der Infrastruktur für die Kinderbetreuung und soziale Versorgung sowie der entsprechenden Arbeitskräfte im Betreuungsbereich
Verbesserung der Qualität, Verfügbarkeit und Anwendung relevanter Daten für eine wirksame geschlechtsspezifische Analyse als Grundlage für die Programmprioritäten und Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
Sensibilisierung und Unterrichtung der Programmbehörden und anderer an der Umsetzung der Programme beteiligter Personen über die miteinander verknüpften geschlechtsspezifischen Dimensionen des Zeitbudgets, der Betreuungs- und Pflegeeinrichtungen sowie der Nutzung des Verkehrs und der Infrastruktur
Technische Hilfe (für den EFRE und ESF+)
- Information und Kommunikation
- Vorbereitung, Durchführung, Überwachung und Kontrolle
- Evaluierung, Studien und Datenerhebung
- Stärkung der Kapazität der Behörden des Mitgliedstaats, der Begünstigten und relevanter Partner
Schritt 3. Entwicklung geschlechterdifferenzierter Maßnahmen zur Förderung
der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben im EFRE
Verbesserte Berichterstattung auf der Grundlage von Überwachung und Evaluierung, um spezifische Maßnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und zur Förderung der Geschlechtergleichstellung einzubeziehen,
Verbesserte Ex-ante-Analyse, Programme und Inhalte der Projekte sowie Überwachung und Evaluierung.
Footnotes